Mögliche Olympiabewerbung: Impulsgeber für den Sport und die Stadt Leipzig

Am Samstag, den 30. September, fand im Rahmen der Initiative DEINE IDEEN. DEINE SPIELE. das erste Dialogforum des DOSB in Leipzig statt. Von 10 Uhr bis 16 Uhr standen den Besucher*innen die Türen der Alten Handelsbörse offen, um über eine mögliche deutsche Bewerbung um Olympische und Paralympische zu diskutieren.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung eröffnete die Veranstaltung. Er betonte in seiner Rede, die Idee, die Menschen hinter einer gesamtdeutschen Bewerbung zu vereinen, sei großartig. An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen außerdem der Bundestagsabgeordnete und zweimalige Bahnrad-Olympiasieger Jens Lehmann und die DOSB-Vizepräsidentin Kerstin Holze teil. Komplettiert wurde die Runde vom Generalsekretär des Landessportbundes Sachsen, Christian Dahms, und dem amtierenden Weltmeister und zweifachen Paralympics-Sieger im Paratriathlon, Martin Schulz.

Die Alte Handelsbörse in Leipzig.
Die Alte Handelsbörse in Leipzig. © Moritz Quente

Die Runde befürwortete eine Beteiligung Leipzigs an einer gesamtdeutschen Bewerbung. Oberbürgermeister Jung sprach davon, dass man sich als „Junior-Partner“ sehe. Das unterstütze auch der Leipziger CDU-Abgeordnete Jens Lehmann. Er betonte, es käme jetzt vor allem darauf an, die Menschen für diese Idee auch zu begeistern. Dem stimmte Christian Dahms zu: Eine Olympiabewerbung böte dem Generalsekretär des LSB Sachsen zufolge die dringend benötigten Impulse für den Breitensport. Das würde auch den an sich skeptischen Sachsen überzeugen. Das Stichwort Impuls griff Kerstin Holze auf: Sie forderte, dass durch den Prozess Deutschland wieder in Bewegung gebracht werden müsse – sozusagen fit durch Olympia. Martin Schulz stellte die Mehrwerte für den Spitzensport in den Fokus. Er sagte, dass der britische Sport, das ‚Team GB‘, bis heute von den Spielen 2012 in London profitiere und der deutsche Spitzensport eben diesen Rückenwind durch eine Bewerbung brauche.

Die Teilnehmenden Des Panels in Leipzig.
Martin Schulz, Kerstin Holze und Jens Lehmann während des Talks. © Moritz Quente

Anschließend gab es für die Besucher*innen weiteren fachlichen Input. Stefan Klos, Geschäftsführender Gesellschafter von Proprojekt, berichtet über die Reformprozesse des IOC und gab Einblicke in die unterschiedlichen Konzepte der kommenden Host Citys wie Paris und Mailand-Cortina. Zum Abschluss erläuterte Stephan Brause, Leiter der Stabsstelle Olympiabewerbung im DOSB, den aktuellen Prozess und gab Einblicke in die laufende Dialoginitiative.

Das sagen die Leipziger*innen

In den Dialogrunden an den Messeständen zu den Themen Sport, Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Gesellschaft sowie Zukunft und Vergangenheit hatten die Besuchenden im Anschluss die Möglichkeit, sich zu informieren und ihre Ideen sowie Anregungen, Kritik und Bedenken anzubringen.

Im Gespräch am Stand zum Thema Zukunft und Vergangenheit. © Moritz Quente

In vielen Kleingruppendiskussionen zeigte sich, dass eine Mehrheit einer neuen Olympiabewerbung positiv gegenübersteht, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehörte für viele ein transparenter Bewerbungsprozess, an dessen am Ende ein ebenso transparentes Konzept stehen müsse, das beispielsweise klar benenne, wie teuer die Spiele werden. Auch der Verzicht auf neue Stadien war ein häufig genannter Aspekt. Nicht zuletzt dürfe eine Olympiabewerbung nicht nur dem Spitzensport zu Gute kommen. Auch der Breitensport sowie weiter Gesellschaftsbereiche müssten davon profitieren. Konkret schlugen die Teilnehmenden beispielweise ein Olympia-Verkehrsticket vor, um günstig zu den Wettkämpfen anreisen zu können, dazu müsse auch das deutsche Schienennetz sowie der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden.

Die Ideen der Leipziger*innen zum Themenfeld Sport.
Die Ideen der Leipziger*innen zum Themenfeld Sport. © Moritz Quente

So geht’s weiter

Die Anregungen und Ideen aus dem Dialogforum in Leipzig sowie den weiteren Foren in Hamburg (21.10.), München (05.11.), Berlin (12.11) sowie Düsseldorf (wird noch bekannt gegeben) fließen in die Frankfurter Erklärung ein. Diese bildet die Leitplanken der Gesellschaft für eine mögliche deutsche Bewerbung ab und wird im Rahmen der Mitgliederversammlung des DOSB am 02. Dezember in Frankfurt präsentiert.