Neue OECD-Leitfäden sollen Nutzen globaler Veranstaltungen wie der Olympischen und Paralympischen Spiele messbar machen

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat kürzlich zwei unabhängige Leitfäden zur Messung und Bewertung des Nutzens globaler Sport-, Wirtschafts- und Kulturveranstaltungen wie Olympischer und Paralympischer Spiele veröffentlicht. Diese Leitfäden sollen den Veranstaltern und deren Stakeholdern helfen, den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Impact dieser Großveranstaltungen zu messen.

Die Leitfäden wurden in enger Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftler*innen und Expert*innen, Veranstaltern, den künftigen Organisationskomitees der Olympischen Spiele (OCOGs), gemeinnützigen Organisationen, Regierungen sowie politischen Entscheidungsträgern erarbeitet. Darüber hinaus waren internationale Organisationen wie das Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beteiligt.

Dr. Tania Braga, Leiterin der IOC-Abteilung Games Impact and Legacy, erklärte in einer Mitteilung: „Bisher gab es eine Vielzahl von Empfehlungen zur Wirkungsmessung, die nicht aufeinander abgestimmt waren. Die OECD hat diese Empfehlungen in Absprache mit ihren Mitgliedsländern und externen Beteiligten angepasst, um den Gastgebern zu helfen, herauszufinden, wann, was und wie sie messen sollten.“

Paris 2024 werden die ersten Olympischen Spiele sein, die von dieser Neuerung profitieren. Das Organisationskomitee von Paris 2024 arbeitet seit 2021 mit dem IOC und der OECD zusammen, um die Leitlinien an die Gegebenheiten in Paris bzw. Frankreich anzupassen und gleichzeitig dazu beizutragen, wichtige Leistungsindikatoren zu erstellen, die zur Messung, Überwachung und Bewertung der Auswirkungen künftiger globaler Veranstaltungen verwendet werden können.

Die Leitfäden stellen Tools zur Verfügung, mit denen wirtschaftliche Auswirkungen valide ermittelt werden können. Ein Beispiel dafür ist das Konzept der „Nettoinjektion“, bei dem nur die Gelder berücksichtigt werden, die von außerhalb in das Gastgebergebiet fließen und dort ausgegeben werden. Investitionen, die ohnehin unabhängig von der Veranstaltung getätigt worden wären, werden nicht berücksichtigt. Es wird empfohlen die Prognosen in regelmäßigen Abständen vor den Spielen zu aktualisieren, um die tatsächlichen Auswirkungen nach den Spielen bewerten zu können. Die Leitfäden empfehlen außerdem eine Zusammenarbeit der Veranstaltungsorganisator*innen und der Regierung der Gastgeberländer zur (gemeinsamen) Erhebung der Daten.

Gegen Ende dieses Jahres wird Paris 2024 die 2017 durchgeführten Schätzungen aktualisieren und Variablen einbeziehen, die sich im Laufe der vergangenen Jahre verändert haben, wie z. B. die Inflation.

Die OECD-Leitfäden zur Messung des Nutzens von Großveranstaltungen werden zukünftig eine wichtige Rolle bei der objektiven Bewertung des Einflusses dieser spielen. Das IOC wird potenzielle Olympia-Gastgeber über die Richtlinien informieren, damit diese in Studien zur sozioökonomischen Auswirkung der Spiele integriert werden können.

Quelle: Olympics.com