„Es muss noch viel passieren, dass wir nachhaltige, inklusive Spiele gestalten können“

Seit März moderiert Ninia LaGrande gemeinsam mit Felix Loch DEINE IDEEN. DEINE SPIELE. DER PODCAST. Im Interview sprechen wir mit der Moderatorin, Autorin, Podcasterin, Sprecherin und Schauspielerin über ihre Olympia-Begeisterung, ihre tägliche Motivation und ihren Wunsch an eine deutsche Olympiabewerbung.

Porträtfoto von Ninia LaGrande
Ninia LaGrande in ihrer Heimatstadt Hannover © Anna Peschke / Linden Shots

Seit April hostest du gemeinsam mit Felix Loch den Podcast von DEINE IDEEN. DEINE SPIELE. Warum hast du dich dafür entschieden und was möchtest du den Hörer*innen mitgeben?

Ich habe mich für den Podcast entschieden, weil ich es spannend finde, darüber nachzudenken, ob es Olympische und Paralympische Spiele hier in Deutschland nochmal geben sollte und, weil ich mich auf die vielen unterschiedlichen Gesprächspartnerinnen und -partner freue. Wir sprechen mit super diversen Leuten aus dem Sport, aber auch aus der Gesellschaft, und da freue ich mich auf den Input und die Gespräche, die wir miteinander führen werden. Außerdem macht eine Doppelmoderation immer mehr Spaß, als wenn man alleine ist.

Du setzt dich unter anderem aktiv für feministische und inklusive Themen sowie mehr Chancengleichheit ein. Was motiviert dich, dich jeden Tag aufs Neue für diese Themen zu engagieren?

Ich werde bei diesen Themen so lange motiviert sein, bis wir tatsächlich da angekommen sind, wo wir hinwollen. Also zu diesem utopischen Gedanken, dass tatsächlich alle Leute gleichberechtigt sind und gleiche Chancen haben. Ich befürchte, das dauert noch eine Weile, deswegen muss ich einfach jeden Tag motiviert sein.

Ist der Sport ein Vorbild in Bezug auf diese Themen oder siehst du gerade hier noch Verbesserungspotenzial?

Sport kann auf jeden Fall ein Vorbild sein, was inklusive und feministische Themen angeht. Aber gerade wenn wir über Inklusion sprechen, müssen wir auch darüber sprechen, dass zum Beispiel die Paralympischen Spiele immer noch die kleine Schwester der Olympischen Spiele sind, also immer noch hinterherhängen und, dass viele Sportstätten, viele Stadien, viele Plätze, wo man Sport machen kann, einfach noch nicht inklusiv sind. Da muss sich noch sehr, sehr viel tun, bis wir an einem Punkt sind, an dem alle gemeinsam gleichberechtigt Sport machen können.

Welche persönlichen Erinnerungen verbindest du mit Olympia?

Ich habe viele Erinnerungen an Olympia. Ich war zwar noch nie da, aber wir haben das bereits auch im Podcast gehört, dass das hier eine typische Erinnerung ist: Man sitzt mit den Eltern oder den Großeltern vor dem Fernseher und schaut sich die Olympischen Spiele an. Mein persönlicher Moment war 1996 bei den Olympischen Sommerspielen in Atlanta. Da war nämlich der Titelsong „Limelight“ von Bonnie Tyler. Den fand ich so toll, dass ich in dem Jahr richtiger Olympia-Fan geworden bin. Ich hatte dann auch eine Uhr mit den Olympischen Ringen, ein T-Shirt und alles Mögliche. So wurde meine Begeisterung für die Olympischen und Paralympischen Spiele geweckt.                                        

Was sollte aus deiner Sicht bei einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele unbedingt berücksichtigt werden?

Bei einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele sollte tatsächlich beachtet werden, dass wir nachhaltig sind und, dass wir inklusiv sind. Dazu gehört auch, dass wir inklusiv sind für Sportlerinnen und Sportler, aber auch für Besucherinnen und Besucher. Wenn man sich jetzt gerade die EM-Vorbereitungen in Deutschland anschaut, da sind viele Stadien einfach noch nicht darauf vorbereitet, dass auch Menschen mit Behinderung diesen Sport sehen wollen. Da muss wirklich noch ganz, ganz viel passieren, dass wir nachhaltige, inklusive Spiele hier in Deutschland gestalten können. Und deswegen sprechen wir ja auch drüber.

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